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Donnerstag, 27. April 2017

Papagei Torte (saftiger Rüeblikuchen mit Zitronen-Quarkfüllung)




Schon 9 Jahre alt ist sie geworden, meine grosse Nichte Aliyah, und natürlich durfte auch sie wieder ein Motiv für ihre Geburtstagstorte wünschen. Nach Löwe (Anleitung steht noch in der Warteschleife 😉), Pferd und Prinzessin Elsa in den vergangenen Jahren sollte es dieses Mal ein Papagei werden. Welche Art Papagei wurde mir offen gelassen, und deshalb habe ich mich ohne lange zu überlegen für einen roten Ara entschieden. Erst war ich erleichtert und dachte mir "phu, zum Glück kein komplizierteres Motiv", aber beim Zeichnen der Schablone wurde mir schnell klar, dass das kein Kinderspiel werden würde. Uiuiui, vor allem die Schnabelpartie ist recht filigran und lässt nur wenig Platz für Fingerarbeit. Ausserdem ging ich wieder einmal partieweise vor, um die Dicke des Fondants aufs Minimale zu reduzieren. Schliesslich steht der kulinarische Genuss stets im Vordergrund! Für den Papagei braucht man aber sehr viele einzelne Fondant-Partien, und deshalb muss man gut auf glatte Kanten für schöne Übergänge und Fettflecken von der Buttercreme aufpassen.

Diese Torte würde ich also einem Fondant-Neuling nicht unbedingt als erstes 3D-Projekt ans Herz legen; es ist sicher von Vorteil, wenn du schon etwas Übung hast beim Eindecken. Ansonsten: plane genügend Zeit ein. Der Papagei gehört zu meinen bisher aufwändigsten Torten, und das Eindecken alleine kann dich einen ganzen Nachmittag beschäftigen. Wenn du andere Kuchen- und Füllungsrezepte suchst, die ebenfalls für den Papagei geeignet wären, dann schaue dir bei Gelegenheit doch meine anderen Motivtorten an (klicke hier, Rubrik "Motivtorten"). Dort findest du sowohl schokoladige wie auch fruchtige Ideen.


Hier kannst du die Schablone downloaden: Papagei Torte. Hinweis: nicht alle Drucker können randlos drucken - ziehe die fehlenden Linien dann einfach von Hand nach. Bei Bedarf kannst du die Schablonen vergrössern und verkleinern (Originalgrösse: zwei Seiten à A4). Meine Bitte an dich: verwende meine Schablonen nur zu privaten Zwecken. Ich stelle meine Schablonen gerne kostenlos jedem Interessierten zur Verfügung, bin ich Gegenzug aber dankbar für eine Verlinkung zu diesem Post, wenn du einen eigenen Blog oder eine eigene Homepage führst und dein tolles Werk online präsentierst. Bitte biete meine Schablonen nicht auf deinem Blog / deiner Homepage zum Download an, sondern verlinke auf diesen Post. Und: ich freue mich jeweils riesig Backresultate zu sehen. Wenn du magst dann schick mir doch ein Foto von deinem Werk auf oben genannte Mailadresse und überrasch mich mit deinem Papagei! Herzlichen Dank.

Der Kuchen - saftiger Rüeblikuchen
Aliyahs Geburtstag haben wir dieses Jahr am Ostersonntag gefeiert. Deshalb konnte ich fast nicht anders als einen Rüeblikuchen für den Boden zu backen, zumal der auch recht stabil und gut zu schneiden ist. Allerdings sind allzu filigrane Schnitzereien nicht möglich wegen der Karottenraspel. Für diesen Papagei ging es aber ganz gut, und der Rüeblikuchen hat natürlich den Vorteil, dass er herrlich saftig und superlecker ist. Angelehnt ans feine Rüeblitorte-Rezept nach Grosi Anna habe ich auch in dieses Kuchenrezept Kokosflocken reingeschmuggelt. Die sind geschmacklich nicht übermächtig, verleihen aber eine besondere Note und eine gute Struktur. Wenn du ein kleineres Backblech hast als ich, solltest du mit der Schablone testen, ob du evt. 2 Backbleche anstelle von einem grossen backen musst. Mit den Mengen musst du dann einfach etwas experimentieren. Achtung: du brauchst für diese grosse Rezeptmenge auch eine entsprechend grosse Rührschüssel!
  • Zutaten für ein Kuchenblech von ca. 45cm x 38cm
    Teile, die durch die Grösse des Backblechs
    abgeschnitten werden (z. B. Schwanzteil),
    kannst du aus Kuchenabschnitten
    "nachbauen".

    - 7 Eier
    - 1 Prise Salz
    - 60g Sonnenblumenöl (oder anderes neutrales Pflanzenöl)
    - 1 EL Milch
    - 1.5 Bio Zitronen, ganze abgeriebene Schale und ganzer Saft
    - 3 EL Kirsch
    - 360g Rüebliraspel (Rüebli durch die Bircherraffel gerieben)
    - 360g Puderzucker
    - 250g Mehl
    - 1 Beutelchen Backpulver
    - 140g geschälte gemahlene Mandeln
    - 100g Kokosraspel
  • Zubereiten und Backen
    1.) Das Blech mit Butter ausreiben oder mit Backpapier auslegen.
    2.) Eier mit der Prise Salz etwa 5-7 Minuten schaumig schlagen.
    3.) Öl, Milch, Zitronensaft und -schale und Kirsch darunterrühren, dann die Rüebliraspel dazugeben und kurz (!) unterrühren, bis alles gerade so vermengt ist.
    4.) Puderzucker, Mehl, Backpulver, Mandeln und Kokosrapsel in einer separaten Schüssel mischen, zur Teig-Masse geben und alles von Hand mit einem Gummischaber unterheben.
    5.) Masse ins Blech giessen und behutsam verteilen / glatt streichen.
    6.) Backen: ca. 20-25 Minuten bei 180°C (Oben- und Unterhitze), Ofenmitte. Stäbchenprobe!
    7.) Kuchen herausnehmen und vollständig auskühlen lassen.

Die Füllung - Zitronen-Quark-Creme
Zum saftigen Rüeblikuchen passen traditionell natürlich auch Frischkäsecreme oder weisse Schokoladenganache. Beide Füllungen sind aber ziemlich üppig, weshalb ich mich für eine frische Quark-Füllung mit Zitronen entschieden habe. Diese Kombination war herrlich frisch und (natürlich) angenehm saftig. Wenn etwas von der Füllung übrig bleibt schmeckt diese übrigens auch mit Früchten und/oder Kompott als Dessert superlecker!
  • Zutaten
    - 250g Halbfettquark
    - 250g Magerquark
    - 1 Bio-Zitrone, ganze abgeriebene Schale und 1 EL Saft
    - 70g Puderzucker
    - 6 Blatt Gelatine
    - 2 EL siedendes Wasser
    - 1.5dl Vollrahm / Sahne
  • Zubereiten
    1.) Gelatineblätter ca. 5 Minuten in kaltes Wasser einlegen.
    2.) Beide Mengen Quark, Zitronenschale und -saft und Puderzucker in einer Schüssel mit dem Schwingbesen gut verühren.
    3.) Gelatine ausdrücken, in einer separaten Schüssel mit dem siedenden Wasser übergiessen und unter Rühren mit dem Schwingbesen auflösen. Ein Esslöffel der Quark-Mischung unter die Gelatine rühren, anschliessend alles zur restlichen Magerquark-Mischung geben und gut mit dem Schwingbesen verrühren. Füllung 20 Minuten in den Kühlschrank stellen, während dieser Zeit den Rahm/die Sahne steif schlagen.
    4.) Füllung aus dem Kühlschrank nehmen und durchrühren. Den steif geschlagenen Rahm/die steif geschlagene Sahne dazugeben und vorsichtig unterheben, anschliessend die Torte damit füllen.

Der Mantel – Swiss Meringue Buttercream
Wieder einmal Swiss Meringue Buttercream; einfach weil sie so geschmeidig ist, damit wunderbar gearbeitet werden kann, und sie weder zu süss schmeckt noch zwischen den Zähnen knirscht. Das Rezept und die Anleitung für die SMB findest du bei der Captain America Torte. Für diese Papagei-Torte habe ich genau die dort genannte Menge mit 3 Eiweiss zubereitet und hatte zum Schluss noch etwas über, mit dem ich dann Cake-Pops aus den Kuchenabschnitten gemacht habe. Tolle und vor allem leckere Verwertung würde ich sagen 😁 .

Die "Hochzeit" - Torte zusammensetzen

  1. Mit Hilfe der Schablone die Papageiform 2x aus dem Kuchen ausschneiden. Einen Klecks Buttercreme auf die Tortenplatte streichen und die erste Lage Papagei auf die Tortenplatte setzen; so bleibt die Torte an Ort und Stelle und verrutscht nicht.
  2. Die Kuchenlage mit der Quarkfüllung bestreichen. Nutze dazu am besten einen Spachtel oder eine schmale Winkelpalette und achte darauf, dass du die Kuchenränder nicht allzu stark beschmierst. Sobald die Füllung gleichmässig verteilt ist die zweite Kuchenlage Papagei darauflegen und sanft andrücken, Ränder glatt streichen. Torte mit Frischhaltefolie einhüllen und mind. 2-3 Stunden in den Kühlschrank stellen.
  3. Torte herausnehmen und mit einem scharfen, glatten Messer die Shilouette des Papageis ausarbeiten. Die Ränder sollen abgerundet werden, und der Ast, auf dem der Papagei sitzt, etwas tiefer liegen. Damit Flügel und Kopf etwas erhöht sind, kannst du wenig Kuchenabschnitt in eine Schüssel krümeln und mit wenig Buttercreme zu einer Art Kuchen-Knete vermischen, die du dann an Ort und Stelle auflegst. Damit schaffst du noch etwas mehr Struktur und Relief. Anschliessend alles mit einer Schicht Buttercreme einstreichen und danach 30 Minuten in den Kühlschrank stellen. Tipp: bei einer hellen Füllung musst du besonders exakt mit der ebenfalls hellen Buttercreme arbeiten, damit die Füllung schön abgedichtet wird, nicht nach aussen dringt und den Fondant angreift.
  4. Torte herausnehmen und erneut mit einer Schicht Buttercreme einstreichen. Es darf nun wirklich keine Füllung mehr durchdrücken! Ausserdem solltest du jetzt auf glatte Oberflächen und schöne Übergänge achten. Je glatter du arbeitest, desto schöner wird anschliessend der Fondantüberzug. Torte nochmals 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
  5. Jetzt ist die Torte bereit zum Eindecken mit Rollfondant. Ich habe als erstes mit dem schwersten Teil, nämlich dem Schnabel angefangen. Hier musst du etwas rumprobieren, den Fondant zart um die scharfe Kante ziehen und dir mit der schwarzen Schnabel-Partie etwas zu helfen wissen. Zum Glück sind für beide Stellen keine grossen Fondantstücke nötig, so dass du wirklich etwas pröbeln kannst, bist alles optimal liegt. Der weisse Teil für die Augenregion ist dann eine Kleinigkeit und das Schwierigste schon hinter dir.
  6. Mit braunem Fondant habe ich anschliessend den Ast, auf dem der Papagei sitzt, eingekleidet, dann mit einer langen, schmalen roten Fondantpartie den Bauch eingehüllt und anschliessend den Kopf. Dann folgten die farbigen langen Schwanzfedern und der rote Rückenteil.
  7. Zum Schluss kamen in kleinen Gefiederstücken Lage für Lage die Federn für den Flügel, die ich zudem leicht geprägt habe (sieht dann etwas mehr nach Federn aus). Details wie Krallen auf dem Ast, Auge und die roten Kerbungen um die Augenpartie (mit wenig roter Puderfarbe, oder zur Not mit etwas roter Farbe vom roten Rollfondant, mit einem leicht feuchten Pinsel aufgenommen) kommen ganz zum Schluss. Du kannst diese kleinen Fondantteile mit wenig (!) Wasser anfeuchten und einfach aufkleben. Dann kannst du dir den Lebensmittelkleber nämlich sparen. Tipp: ich mag keine grossen doppelten und dreifachen Fondantschichten. Manchmal lässt sich das nicht ganz vermeiden, aber dadurch dass ich diese Torte Schritt für Schritt in Partien eingedeckt habe, blieb die Fondantdecke dünn und geniessbar. Überlege dir gut welche Partien du nacheinander auflegst damit die Übergänge schön werden, schneide die Stücke erst nach dem Auflegen der ganzen Fondantpartie mit einem scharfen Messer oder Skalpell vorsichtig zu, und streiche anschliessend die Übergänge schön glatt. Achte darauf keine Buttercreme zwischen den Fondantteilen herauszudrücken und auf dem Fondant zu verstreichen, das gibt unschöne Fettflecken. Wenn du merkst, dass die Buttercreme zu weich und schmierig wird (das kann bei warmen Temperaturen durchaus passieren), stelle die Torte wieder für 20 Minuten in den Kühlschrank, gönn' dir eine Kaffeepause und mach' dann wieder weiter. Ich hoffe die Fotos rechts helfen dir, der Anleitung zu folgen und dir vorzustellen, welche Partien nacheinander kommen könnten.

Noch ein paar Mengenangaben zum Rollfondant:
Für die ganze Torte habe ich 1x 250g roten, etwa je 100g blauen und grünen, 50g braunen und kleine Mengen an schwarzem und weissem Rollfondant verwendet. Vom roten Fondant blieb wirklich kaum mehr etwas übrig, und wenn du noch nicht ganz so geübt bist und Fondant etwas dicker ausrollst, empfehle ich dir entweder zur Sicherheit 2x 250g roten Rollfondant einzukaufen oder aber etwas mehr Grün und Blau zu verwenden, z. B. beim Flügel und dem Schwanz.

Mein Zeitmanagement bei dieser Torte:
Freitag später Nachmittag: Rüeblikuchen gebacken. Freitag Abend: Butter für Buttercreme aus dem Kühlschrank genommen. Samstag Morgen: Rüeblikuchen in Form geschnitten, Füllung zubereitet, Papagei gefüllt und während dem Kühlstellen die Buttercreme zubereitet. Samstag Nachmittag: Papagei 1x eingestrichen und kühlgestellt, zweites Mal eingestrichen und kühlgestellt, komplett eingedeckt, fertiggestellt und wieder kühlgestellt (nicht zu nahe an Kühlschrankränder, keine stark riechenden Lebensmittel im Kühlschrank, nicht zudecken). Sonntag: Torte "geliefert" und verspiesen 😊. 



Montag, 27. Februar 2017

Enten Torte (luftiger Schoko-Haselnusskuchen mit Schokofüllung)




Am vergangenen Wochenende haben wir den siebten Geburtstag meiner jüngsten Nichte gefeiert. Natürlich durfte sich Nerea dazu wieder eine Torte wünschen. Und nach der letztjährigen Pinguintorte hat sie sofort eine Ententorte bei mir "bestellt" und ist tatsächlich ein ganzes Jahr dabei geblieben 😊 . Den Wunsch fürs nächste Jahr hat sie übrigens auch schon genannt: zum 8ten Geburtstag soll es ein Schwan werden. Ich lasse mich überraschen, ob sie die nächsten 11.5 Monate dabei bleibt, oder ob plötzlich ein neuer Wunsch kommt.

Jedenfalls habe ich mich für die Ententorte für ein Stockenten-Männchen-Motiv entschieden, weil es schön farbig ist, die Farben aber doch etwas vereinfacht klar definiert werden können. Beim Weibchen hätte ich für die unzähligen Brauntöne fast mit Airbrush ans Werk müssen, und weder besitze ich ein solches Werkzeug, noch hätte ich Übung damit. Die Schablone war im Nu gezeichnet, aber beim Eindecken habe ich doch lange studiert, wie ich am besten vorgehe. Denn Motivtorte hin oder her; an erster Stelle steht für mich immer das kulinarische Ergebnis. Weil ich selbst keine dicken Fondantschichten mag, vermeide ich deshalb wenn möglich doppelte Schichten und habe wieder Schritt für Schritt eingedeckt und die Stücke auf der Torte einzeln zurecht geschnitten. Das ist etwas aufwändiger und braucht ein bisschen Fingerspitzengefühl, aber lohnt sich aus meiner Sicht unbedingt. Einsteiger (und Fondant-Fans) können natürlich auch erst die ganze Ente vollständig eindecken, und dann Schnabel und Flügel mit anderen Farben darüber einkleiden (zweite Lage dann einfach besonders dünn ausrollen). Und wer eine Airbrush-Pistole besitzt, der braucht sowieso keine verschiedenfarbigen Fondants mehr, sondern deckt 1x alles weiss ein und trägt dann passend die Farben auf.


Hier kannst du meine Schablone downloaden: Enten Torte. Hinweis: nicht alle Drucker können randlos drucken - ziehe fehlende Linien dann einfach von Hand nach. Bei Bedarf kannst du die Schablonen vergrössern und verkleinern (Originalgrösse: A4). Meine Bitte an dich: verwende meine Schablonen nur zu privaten Zwecken. Ich stelle meine Schablonen gerne kostenlos jedem Interessierten zur Verfügung, bin ich Gegenzug aber dankbar für eine Verlinkung zu diesem Post, wenn du einen eigenen Blog oder eine eigene Homepage führst und dein tolles Werk online präsentierst. Bitte biete meine Schablonen nicht auf deinem Blog / deiner Homepage zum Download an, sondern verlinke auf diesen Post. Und: ich freue mich jeweils riesig Backresultate zu sehen. Wenn du magst dann schick' mir doch ein Foto von deinem Werk auf oben genannte Mailadresse und überrasche mich mit deiner Ente! Herzlichen Dank.


Der Kuchen - luftiger Schoko-Haselnusskuchen
Für dieses Projekt wollte ich mal einen anderen Kuchen ausprobieren. Weil ich wusste, dass jemand mit am Tisch sitzt, dem Buttercreme nicht so schmeckt, war Voraussetzung, dass der Kuchen zu Schokoganache passt. Und was passt besser als Schokolade und Haselnuss? Eben! So ist dieses Rezept entstanden, und es ist wirklich mega lecker. Einziges Manko: der Kuchen ist so luftig, dass du keine filigranen Formen schnitzen kannst. Für die Ente hat es aber sehr gut funktioniert - beim Schnabel und Entenpopo ist einfach etwas Zärtlichkeit gefragt.
  • Zutaten für ein Kuchenblech von ca. 45 x 38cm
    - 6 Eier
    - 225g Zucker
    - 1.5 Beutelchen Vanillezucker
    - 2 Prisen Salz
    - 210ml (rsp. 180g) neutrales Pflanzenöl, z. B. Sonnenblumenöl
    - 150g Mehl
    - 1.5 TL Backpulver
    - 225g gemahlene Haselnüsse
    - 150g Schokowürfeli, rsp. fein gehackte Zartbitterschokolade
  • Zubereiten und Backen
    1.) Das Blech mit Butter ausreiben oder mit Backpapier belegen.
    2.) Eier mit Zucker, Vanillezucker und Salz 10 Minuten schaumig schlagen.
    3.) Öl dazugiessen und kurz unterrühren.
    4.) Mehl, Backpulver, gemahlene Haselnüsse und Schokolade in einer separaten Schüssel mischen, dann dazugeben und sorgfältig unterheben. Tipp: nicht mehr mit dem Mixer rühren, sondern von Hand mit einem Gummischaber arbeiten. So bleibt der Teig schön fluffig und das Ergebnis wird top.
    5.) Teig ins Kuchenblech giessen und zügig gleichmässig verteilen.
    6.) Backen: ca. 20 Minuten bei 180°C (Ober- und Unterhitze), Ofenmitte. Stäbchenprobe!
    7.) Kuchen herausnehmen, auskühlen lassen, dann sehr vorsichtig auf ein neues Backpapier stürzen, am besten mit Hilfe eines zweiten Backblechs. Tipp: das Schnitzen geht besonders gut, wenn du den Kuchen am Vortag backst und nach dem vollständigen (!) Auskühlen, evt. quer halbiert, dicht verpackt in Frischhaltefolie wickelst und in den Kühlschrank legst.


Die Füllung - aufgeschlagener Schokoladenrahm / aufgeschlagene Schokoladensahne
Dieses Rezept ist besonders unkompliziert: es besteht nur aus zwei Zutaten, die du am Vorabend kombinierst und kurz vor dem Füllen aufschlägst. Es handelt sich dabei um eine Ganache, die aber im Verhältnis zu der Ganache, die wir zum Einstreichen nutzen (s. unten), etwas weniger Schokolade enthält. Dadurch wird das Ergebnis bedeutend cremiger - eben so, wie eine feine Füllung sein soll.
  • Zutaten
    - 2dl Vollrahm / Sahne
    - 200g Zartbitterschokolade
  • Zubereiten
    1.) Zartbitterschokolade grob hacken und in eine Schüssel füllen.
    2.) Rahm / Sahne in einer Pfanne bis kurz vors Kochen bringen, dann über die Schokolade giessen. 5-10 Minuten stehen lassen.
    3.) Mit einem Schneebesen die Masse langsam von der Mitte nach aussen hin verrühren. Es entsteht nach und nach eine schön gleichmässige und geschmeidige dunkle Masse. Die Schokolade sollte ganz geschmolzen sein.
    4.) Nun soll die Masse mind. 6-8 Stunden oder über Nacht bei Zimmertemperatur stehen bleiben.
    5.) Kurz vor dem Füllen die Ganache mit dem Mixer etwa 30-60 Sekunden aufschlagen, bis sie heller und fluffig ist. Tipp: pass' auf, dass du die Ganache nicht zu lange schlägst, da die Masse sonst grieselig wird.


Der Mantel - Ganache aus dunkler Schokolade
Auch der Mantel besteht aus einer dunklen Schokoganache, die aber etwas fester ist als die Füllung. Du findest das Rezept, das bis auf die Zutatenmenge und das Verhältnis ganz genau gleich aussieht wie oben, auch nochmals bei meiner Batman Torte. Von der Menge her empfehle ich dir die 1.5fache Menge des Rezepts bei der Batman Torte, also 3dl Vollrahm / Sahne und 375g Zartbitterschokolade zu nehmen. Tipp: nach der Ruhephase kann die Ganache zu fest sein zum Einstreichen, vor allem wenn du einen so luftig-weichen Kuchen hast. Steche dann mit einem Esslöffel ein paar Portionen Ganache ab, gib sie in ein mikrowellensicheres Gefäss und erwärme die Masse für etwa 10-20 Sekunden, bis sie schön streichfähig wird. Du wirst sehen, dass diese Arbeit dann superflott von der Hand geht.


Die Hochzeit - Torte zusammensetzen
  1. Mit Hilfe der Schablone die Entenform 2x aus dem Kuchen ausschneiden. Einen Klecks Schokoganache auf die Tortenplatte streichen und die erste Lage Ente auf die Tortenplatte setzen; so bleibt die Torte an Ort und Stelle und verrutscht nicht.
  2. Die Kuchenlage mit dem aufgeschlagenen Schokoladenrahm bestreichen und dann die zweite Kuchenlage Ente darauflegen und sanft andrücken, Ränder glatt streichen. Torte 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
  3. Torte herausnehmen und mit einem scharfen Messer die Shilouette der Ente ausarbeiten. Die Ränder sollen alle abgerundet werden, der Schnabel und der Teil unterhalb der Flügel etwas tiefer liegen als das Niveau der restlichen Ente (s. Foto). Damit der Kopf etwas runder wird und höher ist als das restliche Niveau der Ente zerkrümelst du ein bisschen von den Kuchenresten und verknetest sie mit etwas Ganache zu einer formbaren Masse, die du dann schön geformt auf den Kopf legst. Tipp: diese Masse kannst du auch nutzen, um andere Schönheitsfehler zu reparieren oder das Relief der Torte auszuarbeiten. Anschliessend die gesamte Torte mit Schokoganache dünn mit einem normalen Messer oder einem feinen Spatel einstreichen. Es handelt sich dabei um den ersten Crumb Coat, der Krümel bindet und eine erste feste Oberfläche bildet. Torte für 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
  4. Torte herausnehmen und erneut mit einer dünnen Schicht Ganache einstreichen. Nun solltest du darauf achten, dass die Oberflächen glatt sind und alle Übergänge schön gestaltet sind. Je gründlicher du arbeitest, desto schöner wird anschliessend der Fondantüberzug. Torte nochmals 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
  5. Jetzt ist die Torte bereit zum Eindecken mit Rollfondant. Tipp zum Beginn: achte darauf, dass deine Finger stets sauber sind. Schokoganache hinterlässt auf hellem Fondant hässliche Flecken, die man kaum mehr wegkriegt. Also immer schön vom Fondant weg zur Ganache streichen, und nicht umgekehrt!  
  6. Ich habe als erstes den Schnabel mit gelbem Fondant überzogen, dann fast die gesamte Ente ausser die Flügel mit hellgrauem Fondant eingekleidet. Mit weiteren Grautönen folgten dann erst ein kleines dunkleres Band unteres Gefieder, dann der mittelgraue Flügel. Alle Übergänge zwischen den verschiedenen Farbschichten habe ich jeweils nach dem Auflegen mit einem Skalpell vorsichtig zurecht geschnitten und dann mit den Fingerspitzen und Modellierwerkzeug vorsichtig geglättet und angepasst. Tipp: wenn du Grautöne wie ich aus weissem und schwarzem Fondant selbst mischst, geh dabei immer Schritt für Schritt vor. Nimmst du zuviel schwarzen Fondant, wird das Ergebnis schnell zu dunkel. Ausserdem: vergiss' nicht eine kleine Portion weissen Fondant aufzubewahren für den weissen "Kragen" und den Reflex im Auge. Knifflige Stellen sind klar der Schnabel und die engen Kerben am Genick und unter dem Schnabel. Da gerade dort aber neue Fondantpartien beginnen, kannst du gut etwas schummeln und den Fondant zurechtziehen. Heisst z. B. beim Schnabel: beginn nach dem Auflegen die Spitze schön einzukleiden und zieh' den gelben Fondant dann zu den beiden Rändern, wo du dann problemlos kürzen, schneiden und glätten kannst.
  7. Mit grüner Puderfarbe und einem trockenen weichen Pinsel habe ich dann den Kopf eingefärbt (wie Lidschatten trocken auftragen 😀), dasselbe mit brauner Puderfarbe im Brustbereich. Tipp: wenn du zum ersten Mal mit Puderfarbe hantierst, versuche dich kurz an einem Reststück hellem Fondant, den es braucht wirklich nur sehr wenig für intensive Farbergebnisse. Vermeide es ausserdem Puderpartikel, die auf andere Fondantpartien geraten, mit dem Finger abzuwischen, das gibt sofort farbige Striemen. Puste die Partikel vorsichtig weg, oder verwende zur Not einen anderen sauberen, weichen Pinsel. Anschliessend habe ich den weissen Kragen aus dünn ausgerolltem weissen Fondant aufgelegt und mit ganz wenig Lebensmittelkleber festgeklebt, dasselbe mit dem Auge und dem schwarzen Nasenloch. Mit Modellierwerkzeug, einem feinen Pinsel und etwas schwarzer Puderfarbe habe ich noch ein paar Details ausgearbeitet, wie etwa bei den Flügeln oder die Kerbe beim Schnabel.
  8. Zum Schluss habe ich aus orangem Fondant die Füsse geformt und in die Beine gekürzte Zahnstocher gesteckt. So konnte ich die Füsse auf dem Tisch trocknen lassen bis sie fest waren und dann nur noch an gewünschter Stelle in die Torte stecken. 


Ein paar Angaben zum Rollfondant
Für die ganze Torte habe ich 2x 250g weissen, 1x 250g schwarzen, 1x 250g orangen und 1x 250g gelben Rollfondant eingekauft und hatte zum Schluss von allem noch was übrig. Wird der Fondant gründlich dicht eingepackt, kann er aber problemlos aufbewahrt und für weitere Torten- oder Cupcake-Projekte genutzt werden. Mein Favorit ist übrigens wie du siehst immer noch Odense Rollfondant. Der ist toll zum Verarbeiten - elastisch und geschmeidig - und schmeckt nicht übertrieben süss. Selbstverständlich kannst du deine eigene Lieblingsmarke nutzen, aber knete jede Marke immer erst ordentlich geschmeidig bevor du mit dem Ausrollen auf wenig Puderzucker beginnst.


Kleiner Einblick in meine Zeitplanung
Ich werde immer wieder nach meinem Zeitmanagement gefragt und erkläre deshalb wieder einmal kurz, wie ich vorgehe wenn ich eine Motivtorte zubereite. An Tag 1 backe ich den Kuchen (kann auch früher gebacken und eingefroren werden) und bereite die Ganache vor (in diesem Fall waren es zwei verschiedene Ganachen: 1x für die Füllung, 1x für den Mantel). An Tag 2 habe ich den Kuchen geschnitzt, gefüllt, eingestrichen und fertig eingedeckt. An Tag 3 wurde die Torte gegessen und war wunderbar luftig und frisch.





Samstag, 5. März 2016

Pinguin Torte (luftiger Joghurtkuchen mit Orangen-Quark-Füllung)




Der sechste Geburtstag meiner jüngsten Nichte bat mir endlich wieder einmal die Gelegenheit für eine Motivtorte. Und auch wenn ich im Moment beruflich recht eingespannt bin, liess ich mir das Vergnügen nicht nehmen, einen ganz besonderen Tortenwunsch von Nerea zu erfüllen. Die "Bestellung" dafür gab sie schon an Weihnachten persönlich bei mir in Auftrag: ein Pinguin sollte es werden (und zum siebten Geburtstag eine Ente - mal sehen ob sie sich dann noch daran erinnert :) ). Jedenfalls habe ich mir Pinguine daraufhin ganz genau angeschaut und mir überlegt, wie ich daraus am besten eine Torte backen kann. Und als mir dann endlich eine Schablone gelungen ist, die (Zitat mein Ehemann) nicht nach Barbapapa ausgesehen hat, konnte es endlich losgehen. Ich würde behaupten, dass diese Torte auch etwas für Fondant-Anfänger ist, da Kopf, Bauch und Seitenteile separat eingekleidet werden können. Es reicht also das Basiswissen, etwas Geduld und Sorgfalt, und dann ist diese Torte vielleicht auch schon bald der Star auf der Kinderparty von deinen Töchtern, Söhnen, Nichten, Neffen, Enkel.... Viel Spass!

Hier kannst du die Schablone downloaden: Pinguin Torte. Hinweis: nicht alle Drucker können randlos drucken - ziehe die fehlenden Linien dann einfach von Hand nach. Bei Bedarf kannst du die Schablonen vergrössern und verkleinern (Originalgrösse: A4). Unschwer zu erkennen sind die Flügel und die Füsse nicht massstabsgetreu. Ich habe dafür selbst keine Schablone verwendet, da ich vorher nicht wusste, wie hoch und lang die Torte nach Füllen, Einstreichen und Einhüllen wird. Hier ist also etwas „Freestyle“ gefragt, so schwer sind die Formen aber nicht. Meine Bitte an dich: verwende meine Schablonen nur zu privaten Zwecken. Ich stelle meine Schablonen gerne kostenlos jedem Interessierten zur Verfügung, bin ich Gegenzug aber dankbar für eine Verlinkung zu diesem Post, wenn du einen eigenen Blog oder eine eigene Homepage führst und dein tolles Werk online präsentierst. Bitte biete meine Schablonen nicht auf deinem Blog / deiner Homepage zum Download an, sondern verlinke auf diesen Post. Und: ich freue mich jeweils riesig Backresultate zu sehen. Wenn du magst dann schick mir doch ein Foto von deinem Werk auf oben genannte Mailadresse und überrasch mich mit deinem Pinguin! Herzlichen Dank.

Der Kuchen - Wunderrezept
Ich komme nicht vom Wunderrezept weg; auch bei 3D-Torten mit leichter Schnitzarbeit. Einmal mehr habe ich es auf dem ganzen Kuchenblech gebacken, damit ich freier bin beim in-Form-Schneiden. Viel übrig bleibt nicht vom Kuchen, aber ein „Versucherli“ gibt’s trotzdem :) . Wenn du ein kleineres Backblech hast als ich, musst du mit der Schablone testen, ob du evt. 2 kleinere Backbleche anstelle von einem grossen backen musst. Auch ein Zusammensetzen von einer grossen und einer kleinen Springform ist möglich, mit den Mengen musst du dann etwas experimentieren. Achtung: du brauchst für diese grosse Rezeptmenge auch eine entsprechend grosse Rührschüssel.
  • Zutaten für ein Kuchenblech von ca. 45cm x 38cm
    - 5 Eier
    - 250g Zucker
    - 1 Prise Salz
    - 260g Joghurt Nature
    - 250ml Öl (z. B. Sonnenblumenöl)
    - 1 Bio-Orange, nur abgeriebene Schale
    - 375g Mehl
    - 1,5 Päckchen Backpulver
  • Zubereiten und Backen
    1.) Das Blech mit Butter ausreiben oder mit Backpapier auslegen.
    2.) Eier mit Zucker und Salz 10 Minuten lang schaumig rühren.
    3.) Joghurt Nature, Öl und Orangenschale dazugeben und kurz auf langsamer Stufe weiterrühren.
    4.) Mehl und Backpulver mischen, zur Masse sieben und sorgfältig unterheben. Tipp: nicht mehr mit dem Mixer / dem Schwingbesen rühren, sonst fällt der luftige Eischaum zusammen und der Kuchen wird nicht mehr gleich luftig.
    5.) Den Teig ins Blech giessen und zügig verteilen.
    6.) Backen: ca. 20 Minuten bei 180°C (Ober- und Unterhitze), Ofenmitte. Stäbchenprobe!
    7.) Kuchen herausnehmen und auskühlen lassen, dann vorsichtig stürzen. Tipp: damit das Schnitzen gut funktioniert, backst du den Kuchen am besten am Tag vor dem Füllen und Eindecken, verpackst ihn gut in Frischhaltefolie sobald er vollständig (!) ausgekühlt ist und legst ihn in den Kühlschrank. Du kannst ihn auch mehrere Wochen vorher backen, einfrieren, und am Abend vor dem Füllen und Eindecken in den Kühlschrank zum Auftauen legen.

Die Füllung - Orangen-Quark-Creme
Zum locker-luftigen Wunderrezept passt eine fruchtig-frische Quark-Füllung wie die Faust aufs Auge. Da noch Saison ist, habe ich mich für Orangen entschieden, aus denen ich die Filets herausgeschnitten habe.
  • Zutaten
    - 4 Bio-Orangen, herausgeschnittene Fruchtfilets (zum Belegen)
    - 1 EL Orangensaft, aufgefangen beim Filets herausschneiden
    - 1 Bio-Orange, nur abgeriebene Schale
    - 500g Magerquark
    - 60g Puderzucker
    - 6 Blatt Gelatine
    - 2 EL siedendes Wasser
    - 1.5dl Vollrahm / Sahne
  • Zubereiten
    1.) Gelatineblätter ca. 5 Minuten in kaltes Wasser einlegen.
    2.) Orangensaft und -schale, Magerquark und Puderzucker in einer Schüssel gut verühren.
    3.) Gelatine ausdrücken, in einer separaten Schüssel mit dem siedenden Wasser übergiessen und unter Rühren mit dem Schwingbesen auflösen. Ein Esslöffel der Magerquark-Mischung unter die Gelatine rühren, anschliessend alles zur restlichen Magerquark-Mischung geben und gut unterrühren. Füllung 20-30 Minuten in den Kühlschrank stellen, während dieser Zeit den Rahm/die Sahne steif schlagen.
    4.) Füllung aus dem Kühlschrank nehmen und durchrühren. Den steif geschlagenen Rahm/die steif geschlagene Sahne dazugeben und vorsichtig unterheben, anschliessend die Torte damit füllen.

Der Mantel – Swiss Meringue Buttercream
Auch hier habe ich mich wieder für einen Klassiker in meiner Backstube entschieden. Die SMB ist die geschmeidigste unter den Buttercremen, und sie ist nicht zu süss. Da der Pinguin relativ viel weissen Fondant bekommt, habe ich mich schon von Beginn weg gegen Ganache entschieden, da dieser gerne schmierige Flecken auf hellem Fondant hinterlässt. Das Rezept und die Anleitung für die SMB findest du bei der Captain America Torte. Für diese Torte habe ich die Menge auf 4 Eiweiss hochgerechnet, hatte aber am Schluss noch etwas über. Wenn du exakt arbeitest, sollten 3 Eiweisse reichen. Ehrlich gesagt, gehe ich aber lieber auf Nummer sicher und friere Reste ein, oder aber es gibt am nächsten Tag noch eine Ladung Cupcakes.

Die "Hochzeit" - Torte zusammensetzen

  1. Mit Hilfe der Schablone die Pinguinform 2x aus dem Kuchen ausschneiden. Einen Klecks Buttercreme auf die Tortenplatte streichen und die erste Lage Pinguin auf die Tortenplatte setzen; so bleibt die Torte an Ort und Stelle und verrutscht nicht.
  2. Die Kuchenlage dicht mit den Orangenfilets belegen, dann vorsichtig mit der Quarkfüllung bestreichen. Nutze dazu am besten einen Spachtel und „massiere“ die cremige Masse zwischen die Filets, so dass keine Löcher entstehen. Sobald die Füllung gleichmässig verteilt ist, zweite Kuchenlage Pinguin darauflegen und sanft andrücken, Ränder glatt streichen. Torte mit Frischhaltefolie einhüllen und mind. 2-3 Stunden in den Kühlschrank stellen. Tipp: für ein besonders saftiges Ergebnis kannst du den ersten Tortenboden mit 2-3 EL Orangensaft beträufeln.
  3. Torte herausnehmen und mit einem scharfen, glatten Messer Shilouette des Pinguins ausarbeiten. Die Ränder sollen abgerundet werden, und zwischen Kopf und Körper eine leichte Delle entstehen. Auch die Beinansätze können mit einer kleinen Delle herausgearbeitet werden. Anschliessend alles mit einer Schicht Buttercreme einstreichen und 30 Minuten in den Kühlschrank stellen. Tipp: bei einer hellen Füllung musst du besonders exakt arbeiten, damit sie schön abgedichtet wird, nicht nach aussen dringt und den Fondant angreift.
  4. Torte herausnehmen und erneut mit einer dünnen Schicht Buttercreme einstreichen. Es darf nun wirklich keine Füllung mehr durchdrücken! Ausserdem solltest du jetzt auf glatte Oberflächen und schöne Übergänge achten. Je glatter du arbeitest, desto schöner wird anschliessend der Fondantüberzug. Torte nochmals 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
  5. Jetzt ist die Torte bereit zum Eindecken mit Rollfondant. Ich habe als erstes den Körper mit weissem Fondant überzogen und anschliessend den Rand zum Kopf hin mit einem scharfen Messer abgeschnitten. Dann kam der Kopf mit schwarzem Fondant an die Reihe, den ich etwas über den weissen Fondant des Körpers gelegt habe und erst am Schluss wieder schön abgeschnitten und glatt gestrichen habe, damit der Übergang von Kopf zu Hals gleichmässig wird. Dann habe ich den weissen Fondant an den Körperseiten nach Augenmass abgeschnitten und abgelöst, um die freien Stellen mit dunkelgrauem Fondant wieder einzuhüllen. Tipp: wenn du beim Ablösen des weissen Fondants zu viel Buttercreme mitnimmst, kannst du die kleinen Dellen mit der übrig gebliebenen Buttercreme schnell wieder füllen.
  6. Aus dem gleichen Dunkelgrau wie die Seiten/Flanken habe ich die Flügel/Arme geformt, jedoch ziemlich Freestyle, damit die Grösse schlussendlich zur Höhe und Länge der Torten passt. Wenn du einen Arm nach aussen formen möchtest wie auf dem Bild zu sehen, empfehle ich dir etwas Gum Tragant oder Tylo-Pulver unter den Fondant zu kneten. Er wird dann fester und härtet ganz aus, so dass er nach dem Formen in Position bleibt.
  7. Aus orangem Fondant habe ich dann Füsse und Schnabel geformt. Für beide Teile ging ich von einer Eiform aus: für die Füsse mit zwei Fingern je eine Delle eindrücken und dann so die „Flossen“ herausformen. Für den Schnabel jeweils mit Daumen und Zeigefinger die beiden Seiten von der Mitte aus formen.
  8. Zum Schluss kommen noch die Augen aus ausgerolltem weissen und schwarzen Fondant dran, die genau wie alle Elemente mit etwas Lebensmittelkleber aufgeklebt werden.
  9. Das Finish ist der gelb-orange Übergang an der Brust des Pinguins. Dazu habe ich gelbe und orange Puderfarbe benutzt, die ich Schritt für Schritt mit einem weichen Pinsel direkt (also trocken) auf den weissen Fondant aufgetragen habe. Tipp: wenn du zum ersten Mal mit Puderfarbe hantierst, versuche dich an einem Reststück weissen Fondant, den es braucht wirklich nur sehr wenig für intensive Farbergebnisse.

Noch ein paar Mengenangaben zum Rollfondant:
Für die ganze Torte habe ich 1x 250g orangen, 1x 250g schwarzen und 2x 250g weissen Rollfondant eingekauft und hatte zum Schluss von allem noch etwas über. Es ist am cleversten, wenn du beim Eindecken mit Bauch und Kopf beginnst, damit du anschliessend weisst, wieviel du übrig hast um das Grau zu mischen für die Seiten und die Flügel. Vergiss aber nicht ein klein wenig Schwarz und Weiss für die Augen übrig zu lassen.



Dienstag, 21. April 2015

Pferdetorte (luftiger Schokokuchen mit Erdbeer-Quarkfüllung)




Motivtorten für Kindergeburtstage sind einfach tolle Projekte. Und wenn man für die eigenen Nichten backen darf, macht es gleich nochmal mehr Spass! Meine grösste Nichte ist - typisch Mädchen :) - grosser Pferdefan. Sie hat mir deshalb schon laaaaange mitgeteilt, dass sie sich eine Pferdetorte wünscht. Hin und her habe ich mir überlegt, wie ich ihren Wunsch erfüllen soll. Ein ganzes Pferd wäre definitiv zu viel gewesen. Eine Wiesentorte mit einem kleinen modellierten Pferd obendrauf war mir aber zuwenig "Pferdetorte". Also entschied ich mich, den Pferdekopf zu gestalten, und dabei konnte mich wieder mal dem Schnitzen widmen. Allzu viel musste ich dafür gar nicht "frisieren", deshalb habe ich mich für den fluffigen Wunderkuchen als Basis entschieden. Bei der Gestaltung gab es ein paar knifflige Stellen, insgesamt ist die Torte aber gar nicht so schwierig. Die grösste Herausforderung war eine praktische Schablone zu zeichen. Damit du dir diesen Arbeitsschritt sparen kannst, stelle ich dir auch für dieses Tortenprojekt wieder meine Schablone zur Verfügung.


Hier kannst du die Schablone downloaden: Pferdekopf Torte. Hinweis: nicht alle Drucker können randlos drucken - ziehe die fehlenden Linien dann einfach nach. Nach Bedarf kannst du die Schablonen vergrössern und verkleinern. Meine Bitte an dich: verwende meine Schablonen nur zu privaten Zwecken. Ich stelle meine Schablonen gerne kostenlos jedem Interessierten zur Verfügung, bin ich Gegenzug aber dankbar für eine Verlinkung zu diesem Post, wenn du einen eigenen Blog oder eine eigene Homepage führst und dein tolles Werk online präsentierst. Bitte biete meine Schablonen nicht auf deinem Blog / deiner Homepage zum Download an, sondern verlinke ebenfalls auf diesen Post. Und: ich freue mich jeweils riesig Backresultate zu sehen. Wenn du magst dann schick mir doch ein Foto von deinem Werk auf oben genannte Mailadresse und überrasch mich mit deinem Modell! Herzlichen Dank.


Der Kuchen - Wunderrezept
Immer und immer wieder verwende ich für meine Motivtorten dieses schnelle und gelingsichere Kuchenrezept. Zum ersten Mal habe ich es auf einem ganzen Kuchenblech gebacken, was sehr gut geklappt hat. Die einzige Hürde war meine kleine Rührschüssel... es ist definitiv Zeit für eine grössere Küchenmaschine. Tipp: bei der angegebenen Grösse Blech passt die Pferdeschablone gerade knapp 2x auf den Kuchen. Wenn du ein kleineres Blech hast, musst du evt. 2 Portionen backen. Vielleicht hast du aber auch eine andere Kuchenform, die von der Grösse her passt. Verändere dazu einfach die nachstehend genannten Mengenangaben nach deinen Wünschen, vielleicht musst du etwas experimentieren. Da die Torte schlussendlich eingemantelt wird, kannst du die Schablone auch verschneiden und die Pferdeform für den Boden aus Einzelteilen zusammensetzen. Zum Schnitzen ist es empfehlenswert, wenn die obere Hälfte Kuchen aus einem Stück besteht. Tipp: wenn du ein helles Kuchenrezept wünschst, wäre evt. der Mandelbiskuit meiner Lightning McQueen Torte etwas für dich.
  • Zutaten für ein Kuchenblech von ca. 45cm x 38cm
    5 Eier
    250g Zucker
    1 Prise Salz
    250ml Schokoladenmilch
    250ml Öl (z. B. Sonnenblumenöl)
    375g Mehl
    1,5 Päckchen Backpulver
    2.5 EL Kakaopulver
  • Zubereiten und Backen
    1.) Das Blech mit Butter ausreiben oder mit Backpapier auslegen.
    2.) Eier mit Zucker und Salz 10 Minuten lang schaumig rühren. Tipp: durch die viele Luft, die untergeschlagen wird, nimmt das Volumen stark zu. Achte deshalb auf eine grosse Schüssel, oder bereite den Teig in zwei Portionen zu.
    3.) Schokoladenmilch und Öl dazugiessen und kurz auf langsamer Stufe weiterrühren.
    4.) Mehl, Backpulver und Kakaopulver mischen, zur Masse sieben und sorgfältig unterheben. Tipp: nicht mehr mit dem Mixer / dem Schwingbesen rühren, sonst fällt der luftige Eischaum zusammen und der Kuchen wird nicht mehr gleich luftig.
    5.) Den Teig ins Blech giessen und zügig verteilen.
    6.) Backen: ca. 20 Minuten bei 180°C, Ofenmitte. Tipp: Stäbchenprobe!
    7.) Kuchen herausnehmen und auskühlen lassen, dann vorsichtig stürzen. Tipp: damit das Schnitzen gut funktioniert, backst du den Kuchen am besten am Tag vor dem Füllen und Eindecken, verpackst ihn gut in Frischhaltefolie sobald er vollständig (!) ausgekühlt ist und legst ihn in den Kühlschrank. Du kannst ihn auch mehrere Wochen vorher backen, einfrieren, und am Abend vor dem Füllen und Eindecken in den Kühlschrank zum Auftauen legen.

Die Füllung - Erdbeer-Quark-Füllung
Herrlich leicht und fruchtig schmeckt diese Füllung, und du bestimmst wie süss sie werden soll. Wegen der Süsse des Fondants halte ich meine Füllungen gerne etwas weniger süss, aber das ist
Geschmackssache.
  • Zutaten
    350g frische Erdbeeren
    40g Puderzucker (oder mehr nach Belieben)
    300g Magerquark
    5 Blatt Gelatine
    2 EL siedendes Wasser
    1.5 dl Vollrahm / Vollfett-Sahne
  • Zubereiten
    1.) Gelatineblätter ca. 5 Minuten in kaltes Wasser einlegen.

    2.) 150g Erdbeeren mit Puderzucker pürieren und durch ein Sieb in eine Schüssel streichen.
    3.) Magerquark dazugeben und alles gut verrühren.
    4.) Gelatine ausdrücken, in einer separaten Schüssel mit dem siedenden Wasser übergiessen und unter Rühren auflösen. Dann 1 EL der Magerquark-Erdbeer-Mischung unterrühren und anschliessend alles zur Erdbeer-Magerquark-Mischung geben und gut vermischen. Füllung in den Kühlschrank stellen, bis sie an den Rändern beginnt leicht fester zu werden (das dauert ca. 20-30 Minuten). Während dieser Zeit den Rahm/die Sahne steif schlagen und die restlichen Erdbeeren in kleine Würfel schneiden.
    5.) Füllung aus dem Kühlschrank nehmen und durchrühren. Erdbeerwürfel darunterrühren, dann den steif geschlagenen Rahm/die steif geschlagene Sahne dazugeben und vorsichtig unterheben. Damit ist die Füllung bereit für die Torte.

Der Mantel - Ganache aus dunkler Schokolade

Passend zum Schokokuchen habe ich für die Pferdetorte eine einfache Schokoladenganache gemacht. Die schmeckt gut, ist nicht zu süss und lässt sich wunderbar streichen. Ausserdem schützt sie den empfindlichen Fondant vor der Füllung und verhindert damit ein Auflösen. Tipp: alternativ zur Ganache kannst du den Pferdekopf auch mit Swiss Meringue Buttercream einstreichen. Das Rezept findest du bei meiner Captain America Torte - stelle zur Sicherheit eine Menge aus 5 oder 6 Eiern her.
  • Zutaten
    4dl Vollrahm

    500g dunkle Schokolade, gehackt
    Tipp:
    wenn du Milchschokolade verwendest, benötigst du ca. 800g Schokolade, für eine weisse Schokoladenganache ca. 1,2kg Schokolade. Bedenke, dass dann auch die Ganache süsser wird.
  • Zubereiten
    1.) Die gehackte Schokolade in eine Schüssel geben.
    2.) Den Rahm in einer Pfanne bis kurz vor's Kochen bringen und
    anschliessend über die gehackte Schokolade giessen. 5-10 Minuten
    stehen lassen.

    3.) Mit einem Schneebesen die Masse langsam von der Mitte immer weiter nach nach aussen verrühren. Es entsteht eine schön gleichmässige und geschmeidige Masse, die Schokolade sollte ganz geschmolzen sein. Reicht die Wärme zum Schmelzen nicht mehr aus, die Ganache für eine halbe Minute bei niedriger Temperatur in die Mikrowelle geben und anschliessend weiterrühren. Tipp: die Schüssel muss dafür natürlich Mikrowellen sicher sein!
    4.) Nun bleibt die Ganache für 6-8 Stunden bei Zimmertemperatur stehen. So "zieht sie durch", wird fester in der Konsistenz und kann gut gestrichen werden. Tipp: die Ganache kann sehr gut am Vorabend vorbereitet werden und ist am nächsten Tag direkt bereit zum Verarbeiten. Ganache hält sich mehrere Tage im Kühlschrank, muss aber vor dem Verarbeiten rechtzeitig wieder rausgenommen werden, weil sie sonst zu hart ist. Reste lassen sich gut einfrieren.
    5.) Wenn die Ganache nach der Ruhezeit doch zu fest sein sollte, kannst du sie entweder in der Mikrowelle leicht erwärmen (nur wenige Sekunden!), oder mit dem Handrührgerät kurz aufschlagen.


Die "Hochzeit" - Torte zusammensetzen
  1. Mit Hilfe der Schablone die Pferdeform 2x aus dem Kuchen ausschneiden, evt. in Einzelteilen. Wenig Schokoladenganache in der Form der ausgeschnittenen Teile auf eine Tortenplatte streichen und die erste Lage "Pferdekopf" darauf setzen - so bleibt er sicher an der richtigen Stelle und rutscht nicht.
  2. Die Erdbeer-Quark-Füllung auf den Boden streichen und dann vorsichtig die zweite Lage auflegen, sanft festdrücken. Torte mit Frischhaltefolie einwickeln und für mind. 2-3 Stunden in den Kühlschrank stellen.
  3. Torte herausnehmen und mit einem scharfen, glatten Messer Shilouette des Pferds ausarbeiten, dabei die Wange nicht vergessen. Für die Nüster und das Auge etwas der abgeschnittenen Kuchenreste verwenden und mit Ganache auf die Torte kleben. Dann alles mit einer dünnen Schicht Ganache einmanteln, bis die Füllung schön abgedeckt ist. Torte wieder für 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
  4. Torte herausnehmen und erneut mit einer dünnen Schicht Ganache einstreichen. Es darf keine Füllung mehr durchdrücken! Nun auf glatte Oberflächen und schöne Übergänge achten. Je glatter du arbeitest, desto schöner wird anschliessend der Fondantüberzug. Tipp: arbeite für das Feintunig mit einer kleinen Winkelpalette, die du immer wieder in heisses Wasser tauchst und abwischst. Torte erneut für 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
  5. Jetzt ist die Torte bereit zum Eindecken mit Rollfondant. Ich habe als erstes das Auge mit wenig schwarzem Rollfondant belegt, dann alles mit schokobraunem Rollfondant von Massa Ticino überzogen, der ein leichtes Schokoaroma hat. Insgesamt habe ich 750g Rollfondant etwa 2mm dünn ausgerollt, damit ich sicher genug hatte. Schlussendlich hatte ich 430g über, den ich für die Mähne nutzen konnte (und hatte auch anschliessend noch Reste). Arbeite dich beim Eindecken vorsichtig von oben nach unten, und ziehe den Rollfondant beim Eindecken von Schnauze und Hals sanft zur Kehle hin, damit du auch die Beuge einmanteln kannst. Dieser Teil ist am Kniffligsten, also schneide nicht vorschnell Material ab. Anschliessend kannst du vorsichtig das Auge herauslösen und die Lidränder glätten. So sieht das Auge realistischer aus, als wenn es auf den braunen Fondant geklebt wird. Ein kleiner weisser Fondantpunkt schafft eine Art Lichtreflex im Auge.
  6. Anschliessend habe ich einer kleinen Menge braunem Rollfondant etwas CMC hinzugemischt, damit man ihn besser modellieren kann und er komplett aushärtet. Daraus habe ich die Ohren geformt und sie mit Lebensmittelkleber befestigt. Bis zum Austrocknen habe ich die Ohren mit Küchenpapier gestützt, damit sie in Form blieben.
  7. Dann werden alle übrigen Applikationen mit wenig Lebensmittelkleber auf den Kopf geklebt: erst das Pferdegeschirr (hier aus Massa Ticino Perfect Purple,
    1 : 1 mit weissem Rollfondant gemischt), dann die Mähne aus einzeln zugeschnittenen Strähnen - so kann man sie besser platzieren (schokobrauner Rollfondant mit etwas weissem Rollfondant aufgehellt). Die Schnauze - sagt man das überhaupt so beim Pferd?? - habe ich mit etwas brauner Lebensmittel-Puderfarbe, trocken mit einem Schwamm aufgetragen, abgedunkelt und auch für leichte Schattierungen rund um Auge und Wange genutzt. Das verschafft dem Motiv noch etwas mehr Tiefe.