Kaum ist Weihnachten über die Bühne stehen sie schon in den Regalen aller Grossverteiler: Dreikönigskuchen in allen Grössen, klassisch oder mit neuen Aromen. Nicht jeder davon ist wirklich eine Gaumenfreude - viel zu oft haben wir uns schon ein solches Hefegebäck gekauft und wurden von trockenen, wenig aromatischen und/oder viel zu süssen Brötchen enttäuscht. Ist dir das auch schon so ergangen? Dann wird's höchste Zeit den Dreikönigskuchen zur Feier des 6. Januars selbst zu backen!
Zum ersten Mal habe ich auf der Suche nach dem perfekten Dreikönigskuchen an meinem klassischen Hefeteigrezept herumgebastelt. Und ganz ehrlich: mein Mann und ich waren beide total aus dem Häuschen ob der Konsistenz und dem Geschmack. Der Kuchen ist so fluffig und geschmeidig, alles andere als trocken und schmeckt einfach ganz genau so, wie er soll. Und damit dir ein ebenso begeisterndes Werk gelingt, verrate ich dir auch gleich meine zwei Geheimzutaten: geriebener Apfel und Crème Fraîche. Du bist jetzt sicher skeptisch, ob der Kuchen trotzdem wirklich nach Dreikönigskuchen schmeckt, oder? Sei versichert: der Apfel dient "nur" als natürliches Feuchthaltemittel. Sein Aroma dringt nicht durch, sorgt aber für perfekte Geschmeidigkeit und leichte Süsse. Und die Crème Fraîche ersetzt den grossen Anteil Butter, der sonst für Dreikönigskuchen verwendet wird und leider auch dafür sorgt, dass die Brötchen schnell austrocknen.
Überzeuge dich also selbst und wage dich an das Projekt Dreikönigskuchen. Ja, der süsse Hefeteig braucht etwas Zeit, aber der Aufwand lohnt sich allemal und die Suche nach dem König macht für alle gleich doppelt so viel Spass. Und oh, wie es duftet wenn du den Dreikönigskuchen aus dem Ofen ziehst.... Einfach wunderbar!
Zutaten für einen grossen Königskuchen
- 500g helles Dinkelmehl (alternativ: Weissmehl oder Zopfmehl)
- 1/2 Würfel frische Hefe
- 1 EL Zucker (Portion 1)
- 1dl Wasser
- 130g geschälter Apfel, an der Bircherraffel fein gerieben
- 90g Crème Fraîche (Sauerrahm)
- 2 EL Zucker (Portion 2)
- 3 EL Rosinen oder Sultaninen
- 1.5 TL Salz
- 1/2 Bio-Zitrone, abgeriebene Schale und 1 EL Saft
- 0.5dl Milch
- zum Einkneten:
1 Königsfigürchen (z. B. bei Bakeria bestellen, dort findest du auch hübsche Königskronen) oder
1 ungeschälte Mandel - zum Bestreichen und Bestreuen:
- 1 Eigelb, verquirlt und mit 1 TL Rahm / Sahne vermischt (schöner Glanz!)
- 1-2 EL Mandelblättchen
- 1-2 EL Hagelzucker
Zubereiten und Backen
- Mehl in eine Schüssel geben und eine Mulde formen.
- Hefe und 1 EL Zucker (Portion 1) im Wasser auflösen und dann in die Mulde giessen, mit etwas Mehl aus der Mulde zu einem dünnen Brei anrühren und etwa 10-15 Minuten stehen lassen bis der Brei zu schäumen beginnt.
- Geriebener Apfel mit Crème Fraîche, 2 EL Zucker (Portion 2), Rosinen oder Sultaninen, Salz, Zitronenschale und -saft und Milch mischen, dann auch in die Schüssel geben und einige Minuten zu einem glatten, weichen Teig verkneten. Zugedeckt bei Zimmertemperatur eine Stunde aufgehen lassen, aufziehen (wie das geht liest und siehst du bei meinem Randenbrötchen-Rezept) und dann nochmals eine halbe Stunde gehen lassen.
- Den Teig in 10 gleich grosse Stücke teilen (Anhaltspunkt: jedes ca. 98g): zwei davon zu einem grossen runden Brötchen zusammenfügen (ergibt die Mitte des Königskuchens) und die anderen acht Stücke zu kleinen runden Brötchen formen. Wichtig: vergiss' nicht in eines der kleinen Brötchen das Königsfigürchen oder die ungeschälte Mandel einzukneten!
- Alle Brötchen mit etwas Abstand zueinander auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen: das grosse in die Mitte, die kleinen ringsherum. Alle Brötchen mit wenig Wasser bestreichen und nochmals 20-25 Minuten gehen lassen.
- Den Dreikönigskuchen mit dem verquirlten Eigelb bestreichen und mit Mandelblättchen und Hagelzucker bestreuen.
- Backen: 30-35 Minuten bei 180°C (Ober- und Unterhitze), Ofenmitte, bis der Königskuchen goldbraun ist. Tipp: stelle ein feuerfestes Gefäss mit Wasser schon beim Vorheizen mit in den Ofen, damit das Klima darin leicht feucht wird. Hat dein Ofen eine "Feuchtigkeit im Ofen halten"-Funktion ist ausserdem jetzt die Gelegenheit, diese zu aktivieren.
- Dreikönigskuchen herausnehmen, auf einem Gitter abkühlen lassen und das allererste Brötchen noch ganz leicht lauwarm geniessen 😊 .
Keine Lust auf 08/15? Auch einen Dreikönigskuchen kannst du abwandeln!
Mische statt Rosinen / Sultaninen getrocknete Cranberries oder klein geschnittene getrocknete Äpfel in den Teig. Anstelle von getrocknete Früchten kannst du auch grob gehackte Baumnüsse verwenden, das Ergebnis wird aber bedeutend weniger süss. Und für alle Schokoholics: ein Dreikönigskuchen schmeckt auch mit dunklen Schokoladenwürfeli, rsp. gehackter Zartbitterschokolade anstelle von Rosinen / Sultaninen wunderbar! Und: aus diesem Rezept kannst du natürlich auch zwei kleinere Dreikönigskuchen backen, wenn du die Brötchen nur halb so gross formst. Die Backzeit verkürzt sich evt. um 5 Minuten, also beobachte dein Backwerk gut zum Ende der Backzeit.