Montag, 6. Februar 2017

Himbeer Hefewirbelkuchen




Bald ist Valentinstag und überall stolpert man im Moment über feine Koch- und Backrezepte und hübsche Bastelideen. Um ehrlich zu sein: mein Mann und ich zelebrieren den Valentinstag nicht wirklich besonders. Denn wenn man so ein Glückspilz ist und sein persönliches Herzblatt gefunden hat, sollte man das doch jeden Tag schätzen und feiern, und nicht auf den einen Tag im Jahr warten, an dem man quasi zur Romantik gezwungen wird, oder? Aber fertig mit kaltem Realismus und Zauber-Zerstörerei - NATÜRLICH dürfen wir unsere Liebsten an diesem Tag besonders verwöhnen 💗. Daher gibt es auch von mir ein farblich passendes Rezept für das eine Datum, das pinker nicht sein könnte. Und Hand aufs Herz: ein paar fruchtige Himbeeren in den nassen, grauen Winter können wir doch alle vertragen, Valentinstag hin oder her, oder?

Ich habe seit langem mal wieder ein süsses Hefeteiggebäck gemacht, und das Ergebnis haben sowohl meinen Mann wie auch mich total überzeugt. Wenn du wie ich Russenzopf und Ähnliches magst, dann wirst du das heutige Rezept lieben. Denn mhmmm, dieser Hefewirbelkuchen war soooooo lecker! Allerdings muss ich zugeben: als der Hefewirbel fertig geformt in der Springform lag, fragte ich mich ehrlich ob das überhaupt noch was Ansehnliches wird... Aber oh wunderbar, ein guter Hefeteig verzeiht so vieles und geht im Backofen so schön auf, dass sogar mein Mann ganz verzückt vor meiner neusten Kreation stand und darauf wartete, dass er endlich probieren darf. Ja, dieses Rezept ist etwas aufwändig. Und ja, das Formen ist etwas knifflig und du solltest dabei unbedingt eine Schürze tragen 😉. Aber das Ergebnis ist so unglaublich toll, dass ich mit bestem Gewissen voraussage, dass du das Rezept wieder, und wieder, und wieder machen wirst!


Zutaten für eine Spring- oder (hohe) Pieform von 24cm Durchmesser
  • Süsser Hefeteig
    - 300g Weiss-, Zopfmehl oder helles Dinkelmehl
    - 0.5 TL Salz
    - 2 EL Zucker
    - 1/2 Würfel frische Hefe
    - 1 dl handwarme (!) Milch
    - 60g weiche Butter
    - 1 Ei
  • Füllung
    - 150g Rahmquark
    - 100g Ricotta
    - 100g Zucker
    - 0.5 Bio-Zitrone, abgeriebene Schale und 2 EL Saft
    - 130g gemahlene, geschälte Mandeln
    - 350-400g gefrorene Himbeeren, aufgetaut, leicht ausgedrückt
  • Zum Bestreuen (kann auch weggelassen werden)
    - 2-3 EL Mandelblättchen
  • Puderzuckerglasur (kann auch weggelassen werden)
    - 50g Puderzucker
    - 2 EL Zitronensaft


Zubereiten und Backen
  1. Süssen Hefeteig zubereiten: Mehl, Salz und Zucker in einer Schüssel mischen und eine Mulde formen. Hefe in der maximal (!) handwarmen Milch auflösen und zusammen mit der Butter und dem Ei in die Mulde geben. Einige Minuten zu einem glatten, weichen Teig verkneten. Tipp: süsser Hefeteig kann sich etwas klebrig anfühlen. Sollte er aber zu klebrig und nicht formbar sein, kannst du noch 1-2 EL Mehl mehr darunterkneten. Teig zugedeckt bei Raumtemperatur ca. 1-1.5h auf das Doppelte aufgehen lassen.
  2. Füllung zubereiten: Rahmquark, Ricotta, Zitronenschale und -saft und gemahlene, geschälte Mandeln in einer Schüssel mit einem Schneebesen gründlich verrühren. Zur Seite stellen.
  3. Springform mit Butter ausreiben und Mehl bestäuben, oder ganz mit Backpapier auslegen.
  4. Hefewirbel formen: Hefeteig auf wenig Mehl zu einem Rechteck ausrollen, ca. 3-4mm dünn. Die Füllung auf dem ganzen Rechteck gleichmässig verstreichen und dann die aufgetauten, ausgedrückten Himbeeren darüber verteilen. Nun das Rechteck der Länge nach in ca. 4-5cm breite Streifen schneiden, und diese Streifen dann halbieren oder dritteln, so dass viele kurze 4-5cm breite Streifen entstehen. Jetzt einen ersten Streifen vorsichtig zur Schnecke aufrollen und in die Mitte der vorbereiteten Springform setzen. Dann nacheinander vorsichtig die anderen Streifen hochnehmen und rund um die kleine mittlere Schnecke anlegen, bis die ganze Form gefüllt ist. Tipp: diese Arbeit ist etwas knifflig, denn der mit Füllung bestrichene Teig wird weich und zieht sich beim Aufheben in die Länge. Aber nicht verzweifeln: forme mutig weiter und fülle deine Springform. Auch wenn das Ergebnis ungebacken nicht so schön aussieht (das siehst du bei meinem Foto rechts😆), wird das Ergebnis toll und superlecker. Hefewirbel nach dem fertig-Formen mit Mandelblättchen bestreuen und nochmals etwa 20-30 Minuten gehen lassen.
  5. Backen: 25 Minuten bei 200°C (Ober- und Unterhitze), dann den Hefewirbel mit Alufolie abdecken, den Ofen auf 180°C zurückstellen und 20 Minuten fertig backen, bis er goldbraun ist.
  6. Hefewirbel aus dem Ofen nehmen, 10 Minuten in der Springform abkühlen lassen, dann die Springform vorsichtig lösen und den Kuchen auf einem Gitter auskühlen lassen. Tipp: behandle den heissen Hefewirbel vorsichtig - er verfestigt sich erst beim Abkühlen richtig.
  7. Puderzuckerglasur zubereiten: Puderzucker und Zitronensaft gründlich vermischen und über den noch warmen Hefewirbelkuchen träufeln. Tipp: wenn du es gerne süss magst, kannst du auch die doppelte Portion Glasur zubereiten und die ganze Oberfläche des Hefewirbels mit einem Pinsesl bestreichen. Alternativ lässt du die Glasur weg und bestäubst die Oberfläche leicht mit reinem Puderzucker.


Noch ein paar Kleinigkeiten am Rande
Zur Feuchtigkeit: Süsser Hefeteig neigt dazu, schnell auszutrocknen. Da die Füllung dieses Hefewirbels aber durch Quark, Ricotta und Beeren viel Feuchtigkeit enthält, schmeckt der Kuchen auch am zweiten und dritten Tag immer noch superzart, solange du die Schnittflächen immer schön mit Folie abdeckst.
Zur Füllung: Natürlich kannst du auch andere Tiefkühlbeeren oder eine Beerenmischung verwenden, oder in der Saison frische Beeren einwickeln. Die gemahlenen Mandeln lassen sich ebenfalls ersetzen; ich fände z. B. Kokosrapsel sehr spannend.
Zum Formen: Wenn du das Rundwickeln zu mühsam findest, kannst du auch viele kleine Minischnecken (wie für die Mitte des Hefewirbels nötig) formen und dicht in die Springform füllen.