Motivtorten sind schon ein nicht ganz alltägliches Mitbringsel. Deshalb eignen sie sich auch als spezielle Überraschungen für besondere Gelegenheiten. Zum Abschied einer lieben Arbeitskollegin habe ich deshalb eine Frühlingswiesen-Torte gestaltet, passend zur Firma, die mit ganzem Herzen für ganze Pflanzenkraft und natürliche Heilmittel steht. Ausserdem passt das Thema perfekt in die aktuelle Jahreszeit, und dementsprechend kreierte ich auch gleich eine neue Füllung dazu. Den luftigen Eierlikörkuchen füllte ich mit einer Mango-Quarkfüllung, und die Böden wurden mit Limoncello getränkt. Das Ergebnis war frisch, saftig und fruchtig - Füllungsexperiment gelungen! Wem der Kuchen als solches zusagt, die Rollfondant-Deko aber zu aufwändig ist, kann den Kuchen auch anderweitig überziehen, zum Beispiel mit geschlagenem Rahm (vielleicht mit etwas Rahmhalter verstärkt), der Deckel mit kleingeschnittenen Mangostückchen verziert.
Der Kuchen - Wunderrezept
Das Wunderrezept ist inzwischen DER Standardkuchen für meine Motivtorten geworden. Ihr findet das Rezept ausführlich erklärt bei der Captain America Torte. Zum ersten Mal habe ich den Kuchen übrigens mit der "bake even" Methode gebacken. Zweck dieser Isolations-Backmethode ist, dass sich beim Backen keine starke Wölbung in der Mitte des Kuchens bilden soll, den man für eine Motivtorte wieder wegschneiden und so wertvolle Kuchenhöhe verlieren würde. Eine ausführliche Erklärung zu dieser Methode findet ihr bei der Tortentante. Mein erster Eindruck: trotz dem isolierenden Alufolienmantel bildete sich eine kleine Wölbung, aber tatsächlich musste ich nur ganz wenig wegmogeln. Ich bin gespannt ob das Verfahren genau so gut klappt, wenn ich einen grösseren Kuchen backe - Erfahrungsmeldungen folgen bei Gelegenheit :) . Eine ganz kleine Veränderung am Wunderrezept habe ich für diese Motivtorte übrigens vorgenommen:
- 1 Bio-Zitrone, 1/4 abgeriebene Schale
Abgeriebene Schale den Eiern, dem Zucker und dem Salz zugeben und alles zusammen wie beschrieben schaumig schlagen.
Die Füllung - Mango-Quarkcreme
Diese Füllung habe ich zum ersten Mal gemacht, weil ich für das Projekt unbedingt etwas besonders Fruchtiges kreieren wollte. Die Konsistenz war wunderbar fluffig-saftig, und ich werde sie auf jeden Fall wiedermachen. Tipp: noch fruchtiger wird das ganze, wenn der Füllung sehr klein geschnittene Mangostückchen beigegeben werden. Dazu soll die Mango aber gut reif sein, sonst sind die Stückchen zu hart und passen nicht zum fluffigen Kuchen.
- Zutaten
150g Mango (Fruchtfleisch), in Stücke geschnitten
40g Puderzucker
250g Magerquark
1/2 Beutelchen Vanillezucker
1 EL Zitronensaft
4 Blatt Gelatine, mind. 5 Minuten in kaltes Wasser eingelegt
2 EL siedendes Wasser
1,5dl Vollrahm, steif geschlagen
ausserdem: Limoncello zum Tränken (ca. 4-6 EL) - Zubereiten
1.) Mango und Puderzucker zusammen pürieren, dann durch ein feines
Sieb in eine Schüssel streichen.
2.) Magerquark, Vanillezucker und Zitronensaft dazugeben und gut verrühren.
3.) Gelatine ausdrücken, in eine zweite Schüssel geben, mit dem siedenden Wasser übergiessen und unter Rühren auflösen. 2 EL der Quarkmasse zur Gelatine geben, gut verrühren und sofort unter die restliche Quarkmasse rühren. In den Kühlschrank stellen, bis die Masse am Rand leicht fest ist (ca. 20-30 Minuten).
4.) Masse aus dem Kühlschrank nehmen und glatt rühren.
5.) Steif geschlagenen Vollrahm mit einem Teigspatel vorsichtig unter die Masse ziehen.
Der Mantel - Swiss Meringue Buttercream
Auch der Mantel dieser Torte ist ein bereits mehrfach getestetes und bewährtes Rezept. Ihr findet eine Schritt für Schritt Anleitung bei der Captain America Torte. Tipp: bei der genannten Rezeptmenge mit drei Eiweiss bleibt nach dem Überziehen der Torte etwas übrig, das ihr aber problemlos einige Tage im Kühlschrank aufbewahren oder einige Wochen tiefgefrieren und für eine Ladung Cupcakes nutzen könnt. In dieser Variante lassen sich nämlich z. B. Marmelade oder Fruchpüree unter die Buttercream mischen, dann erhält ihr ein wirklich tolles Topping für Cupcakes.
Die "Hochzeit" - Torte zusammensetzen
- Den untersten Kuchenboden auf eine Tortenplatte setzen und einen passenden Tortenring darum legen. Tipp: zur Not tut es auch ein passender Springformenrand, mit etwas Öl bestrichen und mit Frischhaltefolie überzogen.
- Den Boden mit Limoncello tränken und einen Drittel der Mango-Quarkcreme darauf verteilen. Zweiten Kuchenboden aufsetzen, mit Limoncello tränken und einen weiteren Drittel der Mango-Quarkcreme aufstreichen. Dritten Kuchenboden aufsetzen, abermals mit Limoncello tränken und mit dem letzten Drittel der Mango-Quarkcreme bestreichen. Deckel aufsetzen, diesen ebenfalls nochmals mit Limoncello tränken. Tipp: wenn Kinder mitessen Limoncello weglassen. Wer die Kuchenböden trotzdem tränken möchte, kann etwas verdünnten und mit Puderzucker gesüssten Zitronensaft nehmen, oder wahlweise etwas Zitronenlimonade (Vorsicht Süsse!).
- Die Torte zugedeckt im Kühlschrank mindestens 2-3 Stunden ruhen lassen, damit die Mango-Quarkfüllung schön fest und die Torte stabil wird.
- Nach der Ruhezeit den Tortenring vorsichtig entfernen und die gesamte Torte mit der Swiss Meringue Cream einmanteln.
Nehmt dazu das Werkzeug, das euch am besten in der Hand liegt (langer oder kurzer Spatel, Teighörnchen o.ä.)
und achtet darauf, dass möglichst gleichmässige Flächen und ein vertikaler Rand entstehen. Tipp für das Fine-Tuning am Schluss: haltet den Metallspatel immer wieder in heisses Wasser, dann trocknet ihr ihn ab und nutzt die Wärme, um schöne glatte Flächen zu kreieren. Die Torte mit Frischhaltefolie abdecken, erneut für mind. 2-3 Stunden in den Kühlschrank stellen. - Jetzt ist die Torte bereit für die Rollfondantdeko. Ich habe die gesamte Torte erst mit ca. 250g weissem Rollfondant überzogen. Tipp: mit einem Massband 1x Durchmesser plus 2x Seitenhöhe abmessen, damit man weiss wie gross der Rollfondant mindestens ausgerollt werden muss. Für das Gras habe ich aus etwa 150g grünem Rollfondant eine lange Bahn ausgewallt (mit Massband vorher Umfang der Torte messen um die Länge der Bahn zu bestimmen) und eine Gräsershilouette ausgeschnitten. Das ganze vorsichtig um die Torte legen und mit Lebensmittelkleber ankleben, dabei die Gräser unterschiedlich anordnen. Tipp: dieses Verfahren ist etwas knifflig und war wirklich eine Fummelarbeit. Würde ich nochmals von vorne beginnen, würde ich die Grashalme einzeln ausschneiden. Das ist zwar im ersten Moment etwas mehr Arbeit, im Anschluss aber bedeutend einfacher an die Torte zu kleben, und die Grashalme können bedeutend einfacher einzeln gestaltet werden. Die kleinen Dekoelemente wie Blümchen, Buchstaben und den Schmetterling habe ich schon am Vortag ausgeschnitten und trocknen lassen. Dann habe ich sie mit Lebensmittelkleber vorsichtig angeklebt. Aber Achtung, ist Rollfondant einmal getrocknet wird er brüchig und benötigt etwas Fingerspitzengefühl :) .